Unterwegs in Homberg-Efze und Fritzlar mit Musik von Bach bis Pipi Langstrumpf
„Kennt Ihr eigentlich Homberg-Efze?“ „Noch nie dagewesen!“ Das sagten viele, als im Chor darüber beraten wurde, wohin die Tagesreise in diesem Jahr gehen sollte. Hans Junker aus dem Bass hatte diese Frage gestellt, weil er wohl ahnte, dass nur wenige dieses kleine malerische Fachwerkstädtchen – nur 60 km von Bürgeln entfernt – besucht hatten. Dabei hatte gerade Homberg für die hessische Geschichte und insbesondere für Marburg eine herausragende Bedeutung!
Denn hier wurde auf der Homberger Synode 1526 unter dem jungen Landgrafen Philipp die Reformation in Hessen eingeführt. Gleichzeitig wurde dort die Gründung einer Universität in Marburg beschlossen, deren Finanzierung durch die Einnahmen der verstaatlichten Klöster gesichert wurde.
Als zweites Reiseziel wurde Fritzlar ausgewählt, wo in diesem Jahr der Hessentag stattfand.
Hans Junker, der selbst aus Cassdorf, einem kleinen Dorf – nur einen Kilometer von Homberg entfernt – stammt, übernahm die Stadtführung in seiner Heimatstadt, in der er 1968 Abitur gemacht hatte.
Chorleiter Jens Amend, der auch ein herausragender Organist ist, dirigierte in der gewaltigen Stadtkirche St. Marien zunächst den Gemischten Chor mit den Liedern „Irischer Segen“ und dem „Vater unser“ von Hanne Haller. Bei diesen Chorvorträgen genossen die Sängerinnen und Sänger die unglaubliche Akustik der Hallenkirche, die nach dem Vorbild der Marburger Elisabethkirche im 15. Jahrhundert errichtet wurde.
Dann gab Jens Amend zur Freude aller auf der großen 290 Jahre alten Schäffer-Orgel ein kleines Konzert. Zu hören war die „Fantasia“ in G-Dur von Johann Sebastian Bach sowie das moderne Orgelstück „Salamanca“ von dem Schweizer Komponisten Guy Bovet.
Bei bestem Sommerwetter erholten sich alle anschließend in dem Eiscafé „In den Schirnen“ unterhalb der Marienkirche. Dabei genossen alle im Schatten der Sonnenschirme nicht nur das hervorragende Eis sondern auch den Blick auf die bunten Fachwerkhäuser, die den großen Homberger Marktplatz umsäumen.
Nach der Besichtigung von Altstadt und Dom in Fritzlar klang der Tag in der Fritzlarer Dombrauerei bei bestem Bier und deftigen Speisen aus.
Im Bus wurden alle Erwachsenen von dem couragiert mit dem Bordmikrofon vorgetragenen „Pipi-Langstrumpf-Lied“ durch die mitgereisten Kinder Lina D. und Anika R. überrascht. Lina gab auch noch mit ihrer klaren Kinderstimme die Eintracht Frankfurt Hymne „Eintracht vom Main“ zum Besten.
Pünktlich um 19.35 Uhr, noch rechtzeitig vor dem Länderspiel Deutschland-Schweiz, erreichten alle gut gelaunt Bürgeln.