Der Startpunkt in Bürgeln mit dem Ziel Betziesdorf im Hintergrund. Der aktuelle Wirtschaftsweg soll zum Radweg ausgebaut werden. Foto: Reichel

Die Notwendigkeit eines ordentlichen Wegs zur Verbindung der beiden Orte Bürgeln und Betziesdorf ist nicht von der Hand zu weisen. So ist es ein toller Schritt der Kommunen Cölbe und Kirchhain, das Projekt gemeinsam anzugehen.

Aktuell verbindet ein teils geschotterter, teils mit Rasengittersteinen belegter Wirtschaftsweg die Nachbarorte Bürgeln und Betziesdorf – das soll sich nun ändern. Zwei Kommunen ziehen an einem Strang und setzten dazu ihre Unterschriften. Von Cölber Seite unterzeichneten Bürgermeister Dr. Jens Ried und Erster Beigeordneter Jörg Block den Beschluss, Kirchhains frisch wiedergewählter Rathauschef Olaf Hausmann und Erster Stadtrat Dietmar Menz besiegelten ebenfalls das Dokument.

Bereits jetzt viele Gemeinsamkeiten der Orte

»Man muss hier klar sagen, dass schon allein durch den Zusammenschluss der beiden örtlichen Grundschulen und auch der Kirchengemeinden der Bedarf gedeckt ist«, berichtet Cölbes Bürgermeister Dr. Jens Ried beim gemeinsamen Treffen in Bürgeln. Gegenseitige Besuche der Kinder der Grundschule und auch nachmittags durch mögliche Freundschaften machen einen befestigten Radweg nötig. Er ergänzt, dass durch das Nahversorgungszentrum in Bürgeln somit auch ein wichtiger Anlaufpunkt erreicht werden kann – zu Fuß oder mit dem Rad. »Die Einigkeit, das Projekt anzugehen, war sehr schnell vorhanden«, berichtet Olaf Hausmann. Er sei den beiden Ortsbeiräten  von Bürgeln und Betziesdorf hier auch sehr dankbar, dass diese das Thema immer wieder zur Sprache gebracht haben und zuletzt aus Richtung Bürgeln die konkrete Anfrage an die Rathauschefs herangetragen wurde. Bürgelns Ortsvorsteher Sebastian Reichel ergänzt, dass das Projekt bereits für die beiden kommunalen Kindergärten wichtig sei. »Die sogenannten ›Schulis‹ besuchen sich in Gruppen gegenseitig vor der Einschulung, um ihre künftigen Mitschüler kennenzulernen. Wenn die Kinder die Strecke über einen gesicherten Weg zurücklegen können, wäre das ein absoluter Mehrwert. Nicht zu vergessen, dass durch die kurze Distanz der beiden Orte die Strecke zum Bäcker, Lebensmittelmarkt oder Geldautomaten super zu Fuß oder mit dem Rad bewältigt werden kann«, sagt Reichel. Ein deutliches Zeichen im Hinblick auf Klimawandel und die aktuelle Rohstoffkrise, sind sich alle Beteiligten einig.

Förderantrag und Planung noch in diesem Jahr

»Es sind exakt ausgemessene 813 Meter, über die wir hier reden«, berichtet Dr. Jens Ried. Mit Hessen Mobil sei man bereits in  Kontakt, um den Bau zu planen. Ebenso werde bereits bis Juni mit der Entscheidung über eine Fördersumme des Landes  Hessen gerechnet. »Die Kosten belaufen sich nach derzeitiger Schätzung auf 300.000 Euro, wovon 70 Prozent förderfähig sind. Heißt: Die restlichen 30 Prozent teilen sich Kirchhain und Cölbe«, so Ried. »Ich bin sehr dankbar, dass mein Kollege aus Cölbe hier etwas die Federführung übernommen hat und wir somit direkt super  in der Zeit liegen«, freut sich Olaf Hausmann. Die Mittel, um die restlichen 30 Prozent zu finanzieren, würden dann  bereitgestellt, ergänzt er. »Es ist doch toll, dass ein kommunenübergreifendes Projekt schnell und auch unbürokratisch zustande kommt und die Bürger einen tollen Mehrwert davon haben.« Die Zustimmung der beiden Gemeinde- bzw.  Stadtparlamente vorausgesetzt, wird die Planung in diesem Jahr auch abgeschlossen werden. Der neue Radweg muss dann  innerhalb von drei Jahren – bis 2025 – fertig sein. Nach der Anfrage über den Ortsbeirat Bürgeln hatte die Bürgerliste das  Thema in das Cölber Gemeindeparlament konkret eingebracht. Quelle: Sonntag-Morgenmagazin/Reichel

Sebastian Reichel (Ortsvorsteher Bürgeln), Jörg Block (Erster Beigeordneter Gemeinde Cölbe), Cölbes Bürgermeister Dr. Jens Ried und sein Kirchhainer Kollege Olaf Hausmann sowie Dietmar Menz (Erster Stadtrat Kirchhain, v.l.) freuen sich sehr über das Projekt. Foto: privat