Zwei Nachbarkommunen treten gemeinsam in die Pedale und sind dem Ziel einer Radwegverbindung eine Umdrehung näher gekommen. Die Gemeinde Cölbe und die Stadt Kirchhain bauen einen Radweg zwischen den Ortsteilen Bürgeln und Betziesdorf.

Cölbes Bürgermeister Dr. Jens Ried, Dieter Tourte (Ortsvorsteher Betziesdorf), Sebastian Reichel (Ortsvorsteher Bürgeln) und Kirchhains Bürgermeister Olaf Hausmann (v.l.) freuen sich über den Zuwendungsbescheid des Landes und über die schnelle Umsetzung des Projekts.

Mit 245.000 Euro unterstützt das Land Hessen die Gemeinde Cölbe bei der Planung und dem Ausbau eines Radweges zwischen dem Cölber Ortsteil Bürgeln und dem Kirchhainer Ortsteil Betziesdorf. Cölbe hatte die Planung zum Projekt bereits im März 2022 federführend übernommen und somit auch entsprechende Förderung beantragt. Die Gesamtausgaben für das Projekt belaufen sich auf rund 350.000 Euro. Die Differenz von etwa 105.000 Euro teilen sich somit beide Kommunen.

Derzeit müssen die Radfahrer zwischen Bürgeln und Betziesdorf auf der L3089 fahren. Diese Verbindung ist jedoch für den Radverkehr wegen der hohen Geschwindigkeit des Autoverkehrs und der längeren Wegstrecke nicht attraktiv. Damit Radfahrer die Nahversorgungszentren in Bürgeln von Betziesdorf aus sicher und schneller erreichen können, soll ein vorhandener Wirtschaftsweg auf drei Meter Breite ausgebaut werden. Das auszubauende Teilstück umfasst eine Länge von etwa 900 Metern.

Die Zuwendung erfolgt nach der Richtlinie des Landes Hessen zur Förderung der Nahmobilität. Die Bauarbeiten an dem Radweg beginnen voraussichtlich im Frühjahr 2024 und sollen im Herbst 2024 abgeschlossen sein.

Viele Gemeinsamkeiten

Beim Ortstermin freuten sich die beiden Bürgermeister Dr. Jens Ried (Cölbe) und Olaf Hausmann (Kirchhain) mit den Ortsvorstehern Sebastian Reichel (Bürgeln) und Dieter Tourte (Betziesdorf) über den künftigen Zusammenschluss der beiden Orte. »Beide sind zwar in unterschiedlichen Kommunen beheimatet, aber Betziesdorf und Bürgeln waren schon immer freundschaftlich verbunden. Durch den sicheren Radweg sind zudem die Zuschauer der Fußball-Derbys künftig schneller am Rasenplatz«, schmunzelt Dr. Ried.

Die Betziesdorfer Bürger würden das Nahversorgungszentrum in Bürgeln sehr gut annehmen und seien froh über die sichere Verbindung außerhalb des Autos, so Dieter Tourte.

Schulstandort wichtig

Auch Bürgelns Ortsvorsteher Sebastian Reichel hebt die Gemeinsamkeiten der Orte hervor: »Wir sind eine Kirchengemeinde und was das Wichtigste ist: eine Schulgemeinschaft. Durch die bessere Anbindung sind Freundschaftsbesuche mit dem Rad oder zu Fuß ein Gewinn – gerade vor dem Hintergrund, dass die Grundschule in Bürgeln als gemeinsamer Standort bleibt und modernisiert werden muss.«

Das betrifft somit auch die Kindergarten-Kids, die sich vor der gemeinsamen Schulzeit in den jeweiligen Kindergärten besuchen, um ihre künftigen Mitschüler kennenzulernen. Wenn die Kinder die Strecke über einen gesicherten Weg zurücklegen können, ist dies ein absoluter Mehrwert.

Mit der Planung und Baubegleitung ist bereits die »Aqua Geo Consult« beauftragt worden.

»Es ist wirklich toll, dass ein kommunenübergreifendes Projekt so schnell und auch unbürokratisch zustande kommt und die Bürger einen tollen Mehrwert davon haben«, sagt Olaf Hausmann abschließend.